„Kampfbegriffe gegen die Opposition“ – Teil 1

Bücherregal mit Verbotsschild, Worte: Zensiert durch Ausgrenzung - Worte gegen Opposition

Verschwörungstheorie, Verschwörungstheoretiker, Fake-News – was steckt dahinter?

Die Begriffe „Verschwörungstheorie“ und „Verschwörungstheoretiker“ werden in den vergangenen Jahren häufig in Medien und öffentlichen Debatten genutzt. Nicht in allen westlichen Ländern ist dies gleichermaßen der Fall. In manchen Ländern wird mit diesen oder vergleichbaren Begriffen das Ziel verfolgt, die Meinungsbildung einzuengen.
Wenn eine Darstellung oder eine ganzes Themengebiet als Verschwörungstheorie bezeichnet wird, sollen sowohl der betreffenden Thematik oder Sichtweise wie auch den Personen gegenüber, die sich damit befassen, Geringschätzung und Verachtung zum Ausdruck gebracht werden. Es wird die Botschaft gesendet: „Diese Leute und deren Darstellungen und Ansichten sind unseriös und unsinnig!“

Inzwischen ist denjenigen, die mit diesem Begriff andere stigmatisieren oder eine These als unglaubwürdig darstellen wollen, „Theorie“ in seiner Abwertungswirkung zu schwach. Also werden nun auch Begriffe wie „Verschwörungserzählung“, „Verschwörungsideologie“, „Verschwörungsphantasie“, „Verschwörungsmythen“ oder auch „Schwurbler“ (Jemand, der umständlich dummes Zeug redet; englische Entsprechung: „Rubbish Narrator“) oder ähnliches genutzt.
Leitmedien, führende Politiker der etablierten Parteien wie auch Publizisten, Akademiker und Nichtregierungsorganisationen (NGO: Abkürzung aus dem international gebräuchlichen englischsprachigen Begriff) nutzen diese Begriffe zur Abwertung. Offenkundig werden mit dieser Methode der Stigmatisierung bestimmte Narrative oder Dogmen verteidigt, um zu verhindern, dass sie infrage gestellt werden.
Die Themen und Lebensbereiche, die davon betroffen sind, werden zahlreicher; die Tabuzonen für das Denken und Äußern von Ansichten werden mittels derartiger Methoden ausgeweitet.
Es handelt sich bei dieser Methode um eine moderne Form der Zensur: Bürger dürfen alles sagen, aber nicht ungestraft. Man muss zunehmend mit Konsequenzen rechnen, wenn man sich mit bestimmten Angelegenheiten in „falscher Weise“ auseinandersetzt oder sie hinterfragt: Mit gesperrten Social-Media-Kanälen, mit Ansehensverlust, gesellschaftlichen, beruflichen oder sogar juristischen Maßnahmen muss der Bürger, der aus der Reihe tanzt, manchmal als Konsequenzen rechnen.

Ein ernsthaftes Befassen mit der Geschichte und Entstehung von „Verschwörungstheorien“ und der Verwendung dieses Begriffes erfordert, dass in die Geschichte ausgeholt wird. Erst die Betrachtung von früheren Ereignissen und Methoden erklärt, was heute geschieht. Es wird, wie so oft, nötig auf Hintergründe einzugehen, um heutiges Geschehen zu verstehen.

Der Beitrag wird wegen des Umfanges der Thematik in drei Teile unterteilt.

Inhalt

Teil 1
„Verschwörungstheorie“: Ursprung eines Begriffes und dessen Gebrauch
Woher kommt der Begriff „Verschwörungstheorie“?
Wer sind Verschwörungstheoretiker?
Was wird heute als Verschwörungstheorie bezeichnet?
Wodurch die Entstehung von Verschwörungstheorien begünstigt wird

Teil 2
Verschwörungstheorie, Verschwörungstheoretiker, Fake-News – Entstehen, Unterscheidungen und Bedeutung
Die USA werden heute häufig als Ursprung und Hotspot der Verschwörungstheorien angesehen – naheliegende Gründe hierfür
Ein Beispiel aus der früheren Zeit der USA
Mehrere Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit
„Verschwörungstheorien“, die aus Misstrauen gegen Regierung, Militär und Geheimdienst entstanden
Die Gemütslage in den USA

Teil 3
International verbreitete oder diskutierte „Verschwörungstheorien“
Weshalb Verschwörungstheorien entstehen
Eine Verschwörungstheorie füllt eine Lücke
Nicht nur in den USA – in der gesamten westlichen Welt finden inzwischen Misstrauen und „Verschwörungstheorien“ zunehmend Verbreitung
Vorläufiges Fazit: Die verschiedenen Arten von Verschwörungstheorien kurz kategorisiert
Kampfbegriffe gegen Meinungsäußerungen und freies Denken
Was dies mit Donald Trump zu tun hat
Fazit und Bewertung

Teil 1

„Verschwörungstheorie“: Ursprung eines Begriffes und dessen Gebrauch

Woher stammt der Begriff „Verschwörungstheorie“?

Der Philosoph Karl Popper (geboren 1902 in Wien, gestorben 1994 in London) gebrauchte in seinem Buch ‚Die offene Gesellschaft und ihre Feinde‘ Band 2, ‚Falsche Propheten: Hegel, Marx und die Folgen‘ (verfasst in Neuseeland, erschienen in Englisch 1945, auf Deutsch 1958) den Begriff der „Verschwörungstheorie der Gesellschaft“. Damit verlieh er dem Begriff Verschwörungstheorie weitgehend die heute gültige Bedeutung. Der Begriff „Conspiracy Theorie“ (englisch für „Verschwörungstheorie“) ist mit anderer Bedeutung versehen und vorwiegend im juristischen Zusammenhang, schon im ‚Oxford English Dictionary‘ einige Jahrzehnte vor dem Erscheinen von Poppers Buch zu finden.

Nach der Berichterstattung zum Mordanschlag an dem US-Präsidenten John F. Kennedy, 1963, erlangt das Wort „Verschwörungstheorie“ in den USA Verbreitung. Zu dieser Zeit wurde der Begriff genutzt, um Misstrauen und nachvollziehbare Zweifel an den offiziellen Darstellungen zum Hergang des Attentats und der Täterschaft zu zerstreuen, was bis heute bekanntermaßen nicht umfassend gelang.
Seit dieser Zeit werden, vornehmlich in den USA, Erklärungen und Deutungen zu großen Ereignissen als Verschwörungstheorie bezeichnet, die für ein Geschehen eine möglicherweise konspirativ handelnde Gruppe oder Institutionen ausmachen, die damit einen bestimmten Zweck verfolgt. Diese Verschwörer haben demnach ein Interesse an dem Geschehen, welches gegebenenfalls in einen größeren Kontext eingeordnet werden kann, und sie besitzen die Mittel, um verschwörerisches Handeln zuvor zu planen und umzusetzen.

Gerade in den USA bestand schon lange zuvor ein erhebliches Misstrauen gegenüber Politik und Wirtschafskonzernen sowie herausragend reichen Familien – also Führungseliten.

Wer sind Verschwörungstheoretiker?

Wie im Folgenden erläutert wird, kann man diese Fragen nicht einfach und pauschal beantworten. Verschwörungstheoretiker können an verschiedenen Stellen oder Positionen wirken. Seit Jahrzehnten wird der Begriff „Verschwörungstheorie“ auf kritische, an offiziellen Darstellungen zweifelnde Bürger oder Publizisten angewandt, die mit Gegendarstellungen zu staatlichen und medialen (offiziell verbreiteten) Erklärungen in Erscheinung treten.

Allerdings können die Urheber und früheren Schöpfer von nachgewiesenen Verschwörungserzählungen und vergleichbaren Behauptungen an anderen Stellen ausgemacht werden: Regierungen oder regierungsnahe Kreise entwickeln Verschwörungstheorien (Behauptungen, Unterstellungen) und setzen sie in die Welt. Und das wurde nachweislich oft getan.
Sie bedienen sich hierbei der vielfältigen, ihnen zur Verfügung stehenden Verbreitungskanäle. Früher waren das Medienhäuser, große Presseverlage, Presseagenturen, Radiosender und natürlich Pressekonferenzen, die von einflussreichen Politikern und Lobbyisten genutzt werden können. Heute kommen weitere Verbreitungsmöglichkeiten hinzu.

Presse, Medienunternehmen allgemein können ebenfalls Urheber sein oder zumindest Verschwörungbehauptungen verbreiten. Diese Fälle gab es häufig schon in der Vergangenheit, in der Zeit vor dem Internet.
Seit der Verbreitung des Internets ist die Lage offenkundig komplexer geworden, flexibler, und Entstehung und Verbreitung von Verschwörungsannahmen und Gegenerzählungen zu den offiziellen Erzählungen laufen rasend schnell. Blogger, misstrauische Bürger, phantasievolle Geister, investigative Journalisten, Publizisten, Wissenschaftler, Whistleblower, Oppositionelle verschiedener Richtungen, Betrüger und wirre Persönlichkeiten… alle diese Menschen und Gruppen können seit etwa dem Jahre 2000 ihre Recherchen, Erkenntnisse, Vermutungen und Erklärungsversuche, Unterstellungen, Phantasien oder auch wahnhafte Vorstellungen verbreiten, darüber mit zahlreichen anderen diskutieren und sich gegenseitig inspirieren.

Und wenn das Ganze so aufgezählt erschreckend erscheint – es muss nicht unbedingt von Nachteil sein. Allerdings wird die Lage durch das Internet zum einen unübersichtlicher, wesentlich vielfältiger und komplexer. Andererseits – und das ist entscheidend: Es fällt den Führungseliten und den großen Medienkonzernen wesentlich schwerer, eigene Erzählungen und Narrative zu verbreiten und in der Öffentlichkeit wirksam zu verfestigen, um so die breite Masse (fast widerstandslos) zu manipulieren. Gegendarstellungen und gegensätzliche Meinungen kommen sofort im Internet und verschiedenen Sozialen Medien auf, bei konkreten Ereignissen oft unterstrichen durch Handyvideos und Augenzeugen. Auch das Verschweigen und Weglassen von Informationen oder einseitige, manipulative Darstellungen fallen so einem Teil der Bürger rascher auf – Leitmedien geraten so unter Zugzwang. Dies konnten wir in Deutschland in den vergangenen Jahren häufiger bemerken. Damit erfüllen die Digitalmedien auch eine wichtige Aufgabe.

In der Folge sind das Internet im Allgemeinen und verschiedene Soziale Medien im Besonderen zum Feindbild führender Politiker und Medienkonzerne geworden. Für die etablierten, großen Medienunternehmen findet sich in den Digitalmedien nicht nur eine wirtschaftliche Konkurrenzsituation, sondern auch eine unkalkulierbare Konkurrenz bezüglich inhaltlicher Darstellung und Meinungsbildung. Die „alten Medien“ und die mit ihnen oft eng verbundenen Führungseliten (der westlichen Welt) dringen mit ihren verbreiteten Dogmen und Narrativen bei einer großen Zahl der Bürger nicht mehr in der Weise durch, wie es früher der Fall war. In vielen Bereichen folgt ihnen die Mehrheit nicht mehr und misstraut auch den früher dominierenden Medien zunehmend.

Was wird heute als Verschwörungstheorie bezeichnet?

Als „Verschwörungstheoretiker“ oder „Verschwörungserzähler“ wie auch „Aluhutträger“ und so weiter werden Menschen bezeichnet, die Ansichten vertreten, welche Erklärungen, Darstellungen und Dogmen der westlichen Führungseliten deutlich entgegenstehen und deren Erklärungsmustern widersprechen. (Auf die Definition des zunehmend strittigen Begriffes „Elite“ wird an dieser Stelle nicht eingegangen.) Dies wird zunächst unabhängig davon betrachtet, ob diese so bezeichnete Ansicht oder Darstellung sachlich, logisch, nachvollziehbar und quellenbasiert ist oder aber wirr, irrational, in sich widersprüchlich und nicht sachlich belegbar.

Ansichten oder auch ausführliche, sachliche Abhandlungen, die den Führungseliten und deren Wortführern widersprechen beziehungsweise völlig andere Hintergründe und Zusammenhänge aufzeigen, werden als Verschwörungstheorie, Verschwörungserzählung oder Verschwörungsmythos („Desinformation“, „Hassrede“…) und so weiter bezeichnet. Dabei ist es gleichgültig, wie ausführlich, belegbar und begründet diese Position hervorgebracht wird.

Zu zahlreichen solcher kontroversen Themen, welche von westlichen Medien oder führenden Politikern als Verschwörungserzählung abgetan werden, gibt es Bücher mit Quellenangaben und systematischem Aufbau, welche wissenschaftlichen Ansprüchen genügen oder von Fachleuten verfasst wurden. Auch ausführliche Abhandlungen in Digitalmedien, in Zeitschriften, Büchern und Vortragsveranstaltungen werden immer häufiger mit abwertenden Bezeichnungen verunglimpft.
Es handelt sich dabei meist um Themen aus Politik, Gesellschaft, Macht- und Herrschaftsstrukturen und Wirtschaft. Mit dieser Form der Ausgrenzung wird die oft beklagte Spaltung der Gesellschaft vorangetrieben.

Im Falle der CORONA-Pandemie und der Kontroverse um die Impfung wird deutlich, dass in ähnlicher Weise wissenschaftliche Betrachtungen und Forschung einerseits als „richtige“ und „anerkannte“ Wissenschaft deklariert werden, und andere fachlich qualifizierte wissenschaftliche Kenntnisse und Erklärungen werden als falsch, „Fake News“ oder „Verschwörungstheorie“ abgetan und Wissenschaftler so diskreditiert. Es wird sogar zensiert oder kriminalisiert. Ähnliches kennen wir auch von der Debatte um den Klimawandel und die Ursachen dafür. Ein offener Umgang mit Wissenschaft und Freiheit der Forschung sieht anders aus. Von Meinungsfreiheit oder Informationsfreiheit ist hier ganz zu schweigen. Das systematische Verunglimpfen von Aussagen und Personen mit derartigen Begriffen steht im großen Gegensatz zu verfassungsgemäßen Grundrechten – ja, es widerspricht rechtsstaatlichen Grundsätzen.

„Verschwörungstheorie“ wird heute fast ausschließlich als Abwertungsbegriff und verbale Abwehr gegen oppositionelle Ansichten und Veröffentlichungen genutzt. Und wie gesagt: als Opposition kann schon abweichende Erkenntnis oder Erklärung in wissenschaftlichen Fachgebieten gewertet werden. Wir erfahren in der sogenannten Westlichen Welt immer weniger eine sachliche Auseinandersetzung mit Oppostion, sondern der Opposition wird mit Vernichtungswille begegnet.

So wollen führende Eliten und ihre Sprachrohre Kritik an sich selbst delegitimieren und verunglimpfen, um einer ernsthaften, inhaltlichen Auseinandersetzung aus dem Wege zu gehen. Es wird selbstredend unterstellt, dass das, was als Verschwörungstheorie bezeichnet wird, keinerlei Wahrheitsgehalt besitzt und von Grund auf als falsch anzusehen ist.

Die Zensurschere für Gedanken und Themen muss in die Köpfe eingepflanzt werden. Dazu dienen „Kampfbegriffe“.
Hin und wieder wird der Begriff „alternative Wahrheit“ benutzt, um Ansichten oder begründete Darstellungen abzuweisen und in Misskredit zu bringen.
Ergänzt werden diese Zuschreibungen, besonders in Deutschland, seit mehreren Jahren mit der Diskussion um „Fake-News“, „Hassrede“ und „Desinformation“, womit man pauschal diese Begriffe nach Belieben miteinander mischt. Es wird verurteilt und abgewertet, was dem durch staatsnahe öffentlich-rechtliche Medien und führende Parteipolitiker vermittelten Weltbild widerspricht. Hinzu kommen neue Gesetze von EU-Seite und staatlicherseits, die als Maßnahmen gegen Meinungsäußerungen dienen. Staatlich organisierte und finanzierte Zensurtruppen durchfortsen bestimmte Soziale Medien. Schaut man sich allerdings das an, was beispielsweise als „Hassrede“ (Hate Speach) deklariert wird, so erkennt man, dass es darin in vielen Fällen nicht wirklich um Hassbotschaften geht, sondern um oppositionelle Kritik oder Meinungsäußerungen, die führenden Politikern und den ihnen nahestehenden Medien missfallen.

Sie verbieten nicht die Hassrede. Sie verbieten die Rede, die sie hassen.

  • Urheber nicht bekannt. Dieses Zitat, welches wahrscheinlich auf einen US-amerikanischen Twitter-Kommentar zurückgeht, wird häufig Elon Musk zugeschrieben. Musk distanziert sich nicht vom Inhalt der Aussage, ist aber nicht der Urheber. Das Original soll lauten: „They don’t ban hate speech; they ban speech they hate.“

Ein weiterer Kampfbegriff ist, vorwiegend in Deutschland, lange schon „rechts“ und verschiedene Verbindungen damit. Über Jahrzehnte wurde alles gezielt demonisiert, was man im Erntfernten als politische rechts bezeichnen kann.

Im gleichen Atemzuge wird nun oftmals die so geächtete Verschwörungserzählung (in Deutschland) gezielt gleichzeitig als „rechts“ oder „rechtsextrem“ bezeichnet. „Rechte Verschwörungstheorie“ lautet nun der oft wiederhole Begriff. Ob sich hinter gewissen Meinungen tatsächlich politisch rechts orientierte Menschen befinden oder aber eine Rechts-Ausrichtung unterstellt wird, ist dabei erkennbar unerheblich.(1)
Es werden zwei als negativ deklarierte Worte zu einer Begrifflichkeit zusammengefügt. Und lässt es überflüssig erscheinen, sich sachlich mit Inhalten und auch Argumenten auseinanderzusetzen.

Da in den vergangenen Jahren zunehmend Opposition und Widerspruch gegenüber dem Mainstream in der Politik und Medienlandschaft pauschal als „rechts“ oder „rechtsextrem“ und sogar undifferenziert mit „Nazi“ bezeichnet wird, will man mit der Verbindung zwischen dem über Jahrzehnte dämonisierten „rechts“ und den „Verschwörungsgläubigen“ eine subtile gedankliche Verbindung schaffen. Bei einer großen Anzahl an unbedarften Bürgern verfängt diese leicht zu durchschauende Methode der Verunglimpfung und Ausgrenzung tatsächlich.

(1) Beispielsweise fanden in den Jahren 2020 und 2021 in Deutschland unzählige Kundgebungen gegen die CORONA-Maßnahmen statt. Diese Schutzmaßnahmen wurden von vielen Bürgern wie auch Juristen und Medizinern oder anderen Fachleuten als unverhältnismäßige Einschränkung der Grundrechte angesehen. An diesen Demonstrationen nahm eine bunte Mischung an Menschen teil, wie ich selbst in mehreren Fällen erkennen konnte. Gespräche mit Teilnehmern haben deutlich gezeigt, dass es hier nicht um „rechts“ oder „links“ geht, sondern um die Sache selbst – um Widerstand gegen neue Gesetze und Regierungsmaßnahmen, welche Grundrechte aushebeln. Hier haben Leute Seite an Seite demonstriert unabhängig von ihrer politischen Ausrichtung. Bürger mit unterschiedlichem Wahlverhalten und viele, die bislang unpolitisch waren, haben sich zusammengefunden. Medien und führende deutsche Politiker konstruierten pauschal eine gegen den Staat gerichtete, rechte Gesinnung dieser Demonstranten.

Wodurch die Entstehung von Verschwörungstheorien begünstigt wird

Entstehen sogenannte Verschwörungstheorien, ist vorrangig ein tiefsitzendes Misstrauen die Ursache. Misstrauen gegen Politik, staatliche Institutionen, Medien und verschiedene Lobbygruppen wird auch durch solche Lügen genährt, die nachhaltig über Generationen nachwirken. Das Konstruieren von Verschwörungslügen ist von je her, bis heute Mittel der US-Politik, vor allem in der Außen- und Kriegspolitik. Darauf wird in Teil 2 dieser Abhandlung eingehend eingegangen. Ursprünglich kam dies also nicht aus der Bevölkerung, sondern wurde durch Regierungen, staatliche Stellen oder große Medien ersonnen und verbreitet.

Ein zunehmend wachsender Teil der US-Bevölkerung ist nicht mehr bereit, seinem Regierungsapparat emotionalisierte Propagandalügen unhinterfragt abzunehmen. Was diesbezüglich für die US-Bürger gilt, gilt im verstärkten Maße für Menschen in fast allen Ländern der westlichen Welt: Sehr viele Menschen trauen der US-Regierung sowie Präsidenten, Regierungsberatern, Geheimdiensten der USA, Think-Tanks und Großkonzernen alles zu, allerdings wenig Gutes. Stattdessen bringt man sie in Verbindung mit Lügen, Verschlagenheit, Krieg, Zerstörung, Willkür, Kaltherzigkeit und Berechnung, Menschenverachtung und moralischer Verkommenheit.
Diese harten aber inzwischen weit verbreiteten Ansichten über die USA beziehungsweise ihrer Führung sind Resultat bisherigen Handelns.
Daher ist es wenig verwunderlich, dass viele weltweit kursierende und verschiedenartige „Verschwörungsannahmen“ und Misstrauensbekundungen im Zusammenhang mit den USA und ihren Führungseliten stehen.

Seit einigen Jahren sind ein Vertrauensverlust und Ablehnung nicht nur gegenüber der Führung der USA zu verzeichnen. In fast allen westlichen Ländern steigen Misstrauen und Ablehnung gegenüber ihren Führungseliten. Am Beispiel Deutschlands wurde das hier schon erklärt. Begegnet wird dem mit weiteren Restriktionen gegenüber dem kritischen Bürger. Gesellschaftliche Spaltung nimmt ebenso zu.

Einige Beispiele sollen in Teil 2, nachvollziehbar erklären, wie Misstrauen entstanden ist und weshalb es offenbar zunimmt.

Teil 3 geht in Kürze auch online.

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